Gewaltfreie Kommunikation
(nach Marshall B. Rosenberg)
Die Gewaltfreie Kommunikation (kurz GFK) ist ein Handlungskonzept, das von Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde. Es soll Menschen ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss zu mehr Vertrauen und Freude am Leben führt.
Die Praxis Apfelbaum hat sich in ihrem Gesamtkonzept darauf verständigt, dass in alle therapeutischen Settings eine gewaltfreie Kommunikation integriert wird.
Die Kinder und Jugendlichen der Praxis erlernen den Umgang mit dieser Kommunikationsform, indem ein Unterschied zwischen der Giraffensprache (gewaltfrei und gewünscht) und der Wolfssprache (verletzend und ungewünscht) gemacht wird. Doch auch Bezugspersonen werden ermuntert gewaltfrei mit den Kindern und Jugendlichen zu kommunizieren, um sich ihrer Interaktionsmuster bewusst zu werden und die Bindung zu festigen.
Die Giraffensprache
Die Giraffe hat einen langen Hals, kann von der Höhe aus gut beobachten und andere Tiere warnen. Sie hat das größte Herz aller Landtiere, welches für Mitgefühl und Liebe steht. Sie lebt friedvoll und hat kaum Feinde. Diese Sprache schafft Verbindung zu uns selbst, zu unseren Gefühlen und Bedürfnissen, sowie zu den Gefühlen und Bedürfnissen anderer.
Die Wolfssprache
Auf der anderen Seite steht die aggressive Wolfssprache. Der Wolf ist ein Raubtier und er hat Feinde. Er fühlt sich stets bedroht und greift schnell an.
Beispiele für Giraffen und Wolfssprache:
Die wertfreie Giraffensprache:
- beobachtet („Wenn ich höre oder sehe, dass…“, „Wenn du hörst oder siehst, dass…“)
- fühlt („Ich bin/ich fühle mich…“, „Fühlst du dich…?“)
- erkennt Bedürfnisse („Mir ist wichtig, dass…“, „Ich brauche…, weil dir…wichtig ist/weil du…brauchst“)
- bittet („Kannst du bitte…?“, „Und du hättest gerne, dass…?“, „Und du fragst dich, ob…?“)
Die wertende Wolfssprache:
- Kritisiert („Das ist falsch!“)
- Bewertet („Du bist gut/schlecht/blöd….!“)
- Interpretiert („Du machst das, weil….“)
- Analysiert („Wenn du das beachtet, hättest du…“)
- Verallgemeinert („Ihr seid laut!“ oder nennt Wörter wie „immer“, „schon wieder“, „andauernd“, „ständig“…)
- Manipuliert („Was dir helfen wird, ist…“)
- Sympathisiert („Du Arme!“)
- Verwendet Selbsterzählungen („Bei mir war das so:…“)
- Lässt keine Wahl („Entweder…, oder das geschieht…“)
- Tröstet („Das wird schon wieder…“)
- Erteilt Ratschläge („Vielleicht solltest du…“)
- Verteilt Komplimente, Lob, Belohnung („Du bist …“)